Die meisten von uns gehen davon aus, dass wir im kausalen Denken ganz gut sind. Das üben wir in den staatlichen Schule schließlich hauptsächlich: *Wenn ..., dann ...*. Als Kind habe ich auf dem Heimweg gerne damit gespielt. *Wenn bei den gezählten Zaunpfählen eine ungerade Zahl rauskommt, dann bekomme ich was Süßes* (naja, reden wir nicht über Wahrscheinlichkeit). Beschäftigt man sich allerdings tiefer mit der Kausalität, muß man feststellen, dass das eine ganz schön komplexe Angelegenheit ist.
Mir dünkt manchmal, als würden wir nur SEHR wenig Möglichkeiten ausschöpfen, die uns geistig zur Verfügung stehen. Ich finde es immer wieder spannend, sich darüber nicht nur Gedanken zu machen, WAS man denkt, sondern auch WIE. So sagt mein Goethe: *Beachte das Was, mehr beachte das Wie*! Eben.
Das ist einer der Gründe, wieso der Buddhismus so skeptisch ist, was die Wahrnehmung angeht. Im chinesischen bedeutet der obere Teil des Schriftzeichens für Wahrnehmung *Merkmal*, *(Kenn)zeichen* oder *Erscheinung* und der untere *Geist*. Das Problem: die Hülle kann trügerisch sein. Ein buddhistischer Rat lautet daher, sich von seinen Wahrnehmungen nicht täuschen zu lassen. Mehrfach lehrt Buddha, dass die meisten unserer Wahrnehmungen auf einem Irrtum beruhen. Der edle achtfache Weg beginnt deshalb mit *der rechte Anschauung*, *dem rechten Denken* und *der rechten Achtsamkeit*.
In der Homöopathie übt man sich, in Prozessen zu denken, bzw. in Feldern. So zeigen die Erfahrungen bei Arzneimittelprüfungen, dass manche Prozesse sich bereits zeigen, schon bevor die Verreibung begonnen hat. Gerade auch allen Anfängen wird eine besondere Bedeutung zuteil, denn in ihnen liegt bereits eine komplette Entwicklung verborgen. Dazu sagt ebenfalls mal wieder mein Goethe: *Und was die Mitte bringt ist offenbar: das was zu Ende bleibt und anfangs war.*
Ein weiteres Puzzelteil kann ab und an die Snychronizität liefern: Ereignisse, die zeitgleich zur Erscheinung kommen, ohne dass sie direkt in einem Zusammenhang stehen.
Bei uns blüht gerade atemberaubend lieblich der Hollunder. Und dicht daneben steht unser Erdbeerfeld mit roten, verlockenden Früchten. Schön blöd, wem dieser (synchrone) Hinweis nicht ausreicht, um diese Zwei miteinander zu verbinden. Übrigens nicht meine erste Zusammenführung von Erdbeeren und Holunderblüten-Sirup, sondern bereits die zweite gelungene! Ganz und gar *assoziativ-kreatives Denken*, das man (überprüfend) schmecken kann. Und wie man Holunderblüten-Sirup zubereitet, dazu braucht ihr mich bestimmt nicht mehr...
Zutaten 12 Stück/ 1 Muffinsblech:
Teig:
160g Mehl
40g geschälte, gemahlene Mandeln
40g Puderzucker
2 EL Quark
100g Butter, kalt, in Flöckchen
1 Pr Salz
1/2 Zitrone, Abrieb davon
etwas kaltes Wasser
Füllung
300g Erdbeeren
100ml Milch
100ml Sahne
30g Speisestärke
60ml Holunderblütensirup
10g Vanillezucker
2 Eier
12 Erdbeeren zum Dekorieren
Zubereitung:
Aus den Zutaten für den Boden einen homogenen Teig kneten und eingewickelt etwa 1 Stunde kalt stellen. Die Muffinsform buttern. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, 12 Kreise ausstechen und die Mulden damit derart auskleiden, dass man einen hohen Rand (etwas über die Form) damit bildet. Ca. 20min in die Tiefkühltruhe stellen.
Die Erdbeeren waschen, vom Grün befreien und klein schneiden. Holunderblütensirup, Zucker und Eier zufügen und mit dem Zauberstab verquirlen. Die Späsestärke mit Milch und Sahne glatt rühren und unter die Erdbeermischung rühren. Die Füllung auf die 12 Böden verteilen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180° - ca. 30min backen. 10min in der Form auskühlen lassen, dann vorsichtig mit Hilfe einer Gabel (oder Messer) aus den Förmchen lüpfen und auf einem Kuchengitter restlos auskühlen lassen.
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